Dien dobry Ustka! IDB HC14 und HC16 2024

Voller Vorfreude haben wir uns mit einer stattlichen Anzahl von Seglern im schönen Ustka an der polnischen Ostseeküste eingefunden. Die  Schwarmintelligenz hat gut funktioniert, so daß wir von Ralf und Knut (nicht zu verwechseln mit  Knud) wußten wie wir entgegen der goolge maps Empfehlung fahren sollten, wenn wir nicht unter einer 3.5 m hohen Brückendurchfahrt passen sollten, die auf der direkten Strecke lag. So oder so, die Fahrt zog sich ganz schön und umso froher waren wir, endlich angekommen zu sein. Schnell das apartemento bezogen und anschließend Gegend erkunden, Mitstreiter treffen und fachsimpeln, ob es besser ist den Trailer diesseits oder jenseits der Schwenkbrücke zu lassen.

Viele Segler waren schon da als wir kamen, einige haben die Tage zwischen der Kellenhusen-Regatta genutzt für eine gemütliche und frühe Anreise. Das Wetter war sommerlich, Ustka ein ganz netter Ort, der offensichtlich besonders bei einheimischen mit einem mitunter grimmigem Blick beliebt ist. Die Camper standen im Hafengebiet, ich glaube ganz gut, wenngleich die Bezahlung wohl sehr ungleichmäßig verlief (nicht wahr, mein Fíffi??).

Zum Segeln: gekobert wurden wir alle von den Ustka-Protagonisten um Detlef und Jens mit den besten Windverhältnissen, mit jedem Tag Sonne und Hack! Spoiler-Alarm: das hat sich so leider nicht eingestellt, aber das kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dann halt nächstes Jahr zur Euro, capice?! Die Läufe waren bei meist leichten Winden anfangs geprägt von einem Zweikampf oder Crews Jens /Michela und Detlef/Karen, wobei unser deutsch-italienisches Team meist die Nase vorn hatte und auch sichtbar den schnellsten Trimm zu haben schienen. Der vierte Lauf sollte alles ändern, als Detlef und Karen nach hartem Kampf als erste die Ziellinie durchquerten. Allerdings haben sie beim Start von vielen, aber nicht der Startschiffcrew unbemerkt ein bisschen geschummelt. Sie standen leicht im Abseits und der Sieg wurde iim Kölner Keller zurückgenommen. Ein Genickbruch für die beiden, wie sich noch rausstellen sollte. Apropos Trimm: dieser war nach der Euro am Gardasee das Gesprächsthema Nummer 1. Der Cam Owen Trimm war das Stichwort und es wurden für Nicht-Euro Teilnehmer absurde Trimmeinstellungen gefahren, verglichen und besprochen. Im 7. Loch???? Ach, du nur moderat im 5.??? Bitte was?!?!
Im weiteren Verlauf sollte ich in meiner Wahrnehmung rausstellen, daß der Trimm bei leichten Winden wenig bis gar kein Unterschied macht, bei leichtem Doppeltrapez-Wind allerdings schon.
Über die weiteren Rennen kamen Clemens und Gundi immer besser in Fahrt und belegten letztlich auch verdient den zweiten Platz. Herzlichen Glückwunsch. Das Treppchen haben Ulf und Katrin komplettiert, die immer vorne dabei waren, aber  denen für den ganz großen Wurf irgendwie der letzte Punch fehlte. Dicht gefolgt übrigens von Freddy und Emma, die langsam mal bitte aufhören sollten, so verdammt schnell zu segeln! Uneinholbar waren und bleiben allerdings Jens und Michela, die souverän und verdient gewonnen haben. Herzlichen Glückwunsch für diese starke Leistung!!

Zu den Regattaverhältnissen: Die Regattaleitung hat es insgesamt recht gut gemacht. Die Ablauftonne lag zwar nicht immer wie sie sollte, aber besonders am letzten Tag wurde wirklich gute Arbeit geleistet. Lange sah es nach einem durchgehenden Flautetag aus, aber der Wettfahrtleiter hat lange gewartet und dann noch 3 Läufe zügig durchgebracht.

Fazit: es hat viel Spaß gemacht. Das Orga-Team um Pawel herum hat sich richtig viel Mühe gegeben –  vielen Dank dafür Für die Euro im nächsten Jahr gab es für die Organisatoren mit Sicherheit auch viele nützliche Erkenntnisse, was für die Planung um die Euro berücksichtigt werden muß. So muß entschieden werden, ob Trailer und Boote getrennt werden und wie Duschen und Toiletten für alle Teilnehmer realisiert werden können. Für ein derartig großes Teilnehmerfeld, wie es eine Euro verspricht liegt noch eine Menge Arbeit vor Pawel und seinem Team. Dabei würde es ihm bestimmt auch helfen, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen.  Aber ich bin ganz zuversichtlich, daß sie es gut hinbekommen. Viel Leidenschaft bringen sie schließlich mit und wir bringen viel Lust mit wiederzukommen.

Kommt alle gut durch den Winter, Euer Stephan Schubert

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