Am letzten Aprilwochenende hieß es wieder: Segel setzen, Trapez an und los – die Hardtwind-Regatta in Liedolsheim stand auf dem Programm!
Viele Boote wurden bereits am Wochenende zuvor an den Baggersee gebracht. Wir konnten leider erst am Samstagmorgen los und mussten auch erst noch den Hänger samt Hobie aus dem Winterschlaf holen. Als wir eintrafen, waren bereits die meisten Masten gestellt. Nach der obligatorischen Begrüßungsrunde machten wir uns ans Boot, um es in segelfähigen Zustand zu versetzen.

Um 12:00 Uhr begrüßte uns Klaus zur Steuerleutebesprechung. Danach presste sich Papa das erste Mal in diesem Jahr in die Segelkluft. Ich war bereits ein paar Mal auf dem Wasser und daher schon ein bisschen in Übung, das Gerödel anzulegen. Kurzfristig vorm Melden überredete mich Papa noch, die Pinne zu übernehmen. Also gingen wir als eines der ersten Boote aufs Wasser – doch noch vor der ersten Wende, Papa hatte zu Beginn versprochen, die Großschot zu übernehmen. Eine kurze, knackige Böe, und der mit der Großschot hat mal nicht so ganz reagiert – zack, lag der Mast auf, und ich im Wasser. Nur der alte Herr war wohl wasserscheu und kletterte (wie auch immer er das in dem Alter noch hinbekommen hat) direkt auf den Rumpf.
Das Aufrichten ging dann leider nicht ganz so schnell . Unser Crewgewicht war dafür etwas knapp bemessen. Aber dankenswerterweise kam Utz mit seinem Vorschoter zur Hilfe und lupfte den Mast ein paar Zentimeter an. Den Rest konnten wir dann selbst erledigen und so schafften wir es doch noch rechtzeitig zum Ankündigungssignal zur Linie. OK, in Liedolsheim sind die Entfernungen ja auch nicht sooo groß.
Den ersten Start vermasselten wir leider etwas und fuhren damit dem Großteil des Feldes hinterher. Im zweiten Lauf war der Wind ähnlich gut und wir erwischten mal einen ordentlichen Start. Kamen sogar recht gut zurecht und führten bei jeder Tonnenrundung – nur eben im Ziel nicht mehr. Naja, aber besser als der erste Lauf. So wurden dann samstags insgesamt drei Läufe bei ordentlich Windgesegelt. Klaus und sein Team hatten alles wie jedes Jahr bestens im Blick und kennen ihr Revier auch ziemlich gut – nur so ist es zu erklären, dass keine 15 Minuten nach dem, dass das letzte Boot im dritten Lauf durchs Ziel ging, der Wind „abgeschaltet“ wurde.
Der Abend verlief sehr schön und gemütlich. Es gab ein hervorragendes asiatisches Buffet und Julius, Anja und ich verkrochen uns ins nagelneue Kunzsche Womo zum Kinoabend (OK, nur auf dem iPad). Schon am Samstag beim Abendessen kündigte Klaus an, dass er am Sonntag die verbleibenden zwei Läufe nicht allzu früh starten wolle. So verlief das Frühstück auch sehr entspannt und wir konnten ganz in Ruhe aufbauen.
Nachdem Auslaufen warteten wir dann noch ein bisschen auf das Startboot (oder eher Startfloß?). Der Wind drehte und fast das gesamte Feld startete am Pinend auf Steuerbord – fast das ganze Feld – nur wir nicht. Und so sahen wir von weitem, wie die ersten um die Luvtonne fuhren. So konnten wir wunderbar beobachten, wie Moritz und Juli ihren dritten Lauf gewannen. Das war dann wohl souverän und überlegen! Und so setzten sie sich auch beim letzten Lauf deutlich ab. Glückwunsch an die beiden zum absolut verdienten ersten Platz . Auf Platz 2 und 3 konnten sich Pascal, Denise und Albrecht sowie Julius anschließen.

Liedolsheim war mal wieder eine tolle Regatta. Tolles Wetter, guter Wind, top Regattaleitung und sehr leckeres Essen! Ausbaufähig sind die Meldungen – 11 Boote – da sollten wir Segler in Zukunft zahlreicher erscheinen, damit der Aufwand, den dieser sympathische Verein betreibt, honoriert wird.
Von Anna Böh