Herbstwindregatta der 14er am Bostalsee
Das Wochenende aus Sicht eines neuen 14er Seglers
oder: Mit Backbordsegel am Startboot über die Linie
und dann rechts raus
Für mich ging es am Sonntag direkt von Zülpich weiter zum Bostalsee. In Zülpich hatte
ich ordentlich Lehrgeld gezahlt (nicht mit Steuerbordsegel auf die erste Luvtonne zufahren
usw.). Aber jetzt am Bostalsee sollte sich das Gelernte, so hoffte ich, in Form einer guten
Platzierung auszahlen. Nicht zuletzt dank des kurzerhand von Friedhelm Weller und
Wolfgang Ehrich durchgeführten Tunings an meinem erst 35 Jahren alten Boot. Mit
anderen Worten: Ich fühlte mich bereit für einen Podiumsplatz.
Am Donnerstag reiste Wolfgang an. Zu diesem Zeitpunkt war die Windprognose noch
sehr gut. Es waren 6 Segler am Start. Die erste Wettfahrt startete am Samstag dann
jedoch bei Dauerregen und nur wenig Wind. Beim zweiten Dreieck folgten
Bahnverkürzung und schließlich der Abbruch der Wettfahrt wegen Flaute. Nach kurzer
Pause an Land konnte Wettfahrtleiter Achim Müller schließlich 5 bis 7 kn auf dem See
messen. Es hieß also: Alle wieder raus an die Startlinie!
Im ersten Lauf hat Reimund Nessel seinen Heimvorteil sehr gut genutzt, baute seine
Führung kontinuierlich aus und konnte schließlich das Rennen für sich entscheiden.
Zweitplatzierter wurde Wolfgang und als dritter passierte Nicolas Buß die Ziellinie. Ich
hingegen musste zur Kenntnis nehmen, dass die drei in einer anderen Liga segeln. Auch
um die weiteren Plätze wurde hart, aber immer fair gekämpft. Frank Steil (am Ende der
Wettfahrt Sechster), brachte mich wieder auf den richtigen Weg als ich die falsche Tonne
ansteuerte. Jens Förster ging kurz vor uns als Vierter ins Ziel.
Bei der zweiten Wettfahrt klappte mein Start perfekt und ich fuhr als erster über die Linie.
Meine Taktik diesmal: mit Backbordsegel am Startboot über die Linie und dann rechts
raus – in der Mitte vom See muss der Wind doch am besten sein! An der Luvtonne bin ich
aber trotz allem nur Vierter… Der Kampf um die hinteren Plätze blieb spannend. Oft
wechselten die Positionen und wurden erst auf den letzten Metern entschieden. Wolfgang
wurde Erster, ich Letzter.
Dem Wetter entsprechend gab es abends Glühwein und Pizza im Clubheim. Vielen Dank
an alle Helferinnen und Helfer, die diese tolle Veranstaltung ermöglicht haben.
Am Sonntag wurde die Startbereitschaft auf 9:30 Uhr vorverlegt, mit dem Ziel eine
Wettfahrt zu schaffen, bevor der Wind einschläft. Meine Taktik diesmal: als Erster über die
Linie und dann in die Ecke vom See, um mit einer Wende an die Luvtonne zu kommen.
Der Plan war gut, die Umsetzung verbesserungsfähig: Ich fahre zu früh in Richtung
Ziellinie, versuche langsamer zu werden und stehe dann zehn Sekunden vorm Start im
Wind. Alle anderen konnten nun zusehen, wie sie an mir vorbeikommen… Danke an alle,
dass ich für diese Glanzleistung nicht angemeckert wurde.
Hinterherfahren ist blöd! Es muss was passieren, dachte ich. Also nochmal: mit
Backbordsegel am Startboot über die Linie und dann rechts raus.
Nicolas hingegen war voll konzentriert und hatte schon an der ersten Tonne einen
passablen Vorsprung rausgefahren, welchen er bis ins Ziel noch weiter ausbauen konnte.
Wolfgang reichte Platz zwei, um die Regatta zu gewinnen. Reimund fuhr souverän als dritter ins Ziel. Frank hatte diesmal mit der roten Laterne nichts zu tun, diese wurde
wieder bis knapp vor der Ziellinie ausgefahren – mit dem besseren Ende für Jens.
Für mich geht es nun erstmal in die Winterpause bis es wieder heißt: Mit Backbordsegel
am Startboot über die Linie …
Rainer Welk
Endergebnis HC14:
1. Ehrich, Wolfgang
2. Nessel, Reimund
3. Buß, Nicolas
4. Förster, Jens
5. Steil, Frank
6. Welk, Rainer