Ralf und ich hatten für die Herbstwind-Regatta auf dem Bostalsee gemeldet und uns auf ein tolles
langes Wochenende zusammen gefreut. Also habe ich mich am Freitagmorgen ins Auto gesetzt, um
erst zu Ralf ins Hessische und dann zusammen mit Womo und Schiffchen ins Saarland zu fahren.
Am Ausgang des Elbtunnels erreichte mich der Anruf unseres Freundes Rolf Neu. Er wollte mich
darüber informieren, dass der Verein überlegt, die Regatta wegen kneifender Segler und der lausigen
Windprognose abzusagen und mich vor einer sinnlosen Anreise zu bewahren.
Es hatte inzwischen 4 Absagen von Seiten der Segler gegeben und es sei fraglich ob wir eine
Rangliste zusammen bekommen.
Da eine unverzügliche Wende auf der Autobahn mit Sicherheit eine Erwähnung im Verkehrsfunk
zur Folge hätte, bin ich stur weiter Richtung Süden gefahren und habe dem lieben Rolf zu verstehen
gegeben, dass eine Absage der Regatta letztendlich die Segler bestraft, die zur Regatta kommen, den
Verein unterstützen und mit Freunden ein schönes Wochenende verbringen wollen. Mein Ton war
bestimmt nicht der freundlichste, denn ich war entsprechend angezickt.
Die Argumentation hat anscheinend gefruchtet, denn einige Zeit später erreichte mich die Nachricht
von Rolf, dass die Regatta wie geplant stattfindet, egal wie viel Segler anreisen.
Letztendlich sind 10 Hobie16-Teams zusammengekommen. Dank auch an Pascal Schöbitz, der
nochmal das Telefon geschwungen hatte.
Was gibt es Schöneres statt ein hochsommerliches Wochenende im Herbst mit Freunden am
Bostalsee zu verbringen. Der Verein hat wie immer die Gastfreundschaft großgeschrieben und es
hat uns auch kulinarisch an nichts gemangelt.
Glücklicherweise hatte Odin dann auch ein Einsehen und schenkte uns am Sonntag ausreichend
Wind für zwei gute Läufe.
Das Ralf und ich das Ding auch noch gerockt haben, ist bei der Vorgeschichte dieser Regatta dann
doch irgendwie schon fast folgerichtig.
Es haben sich die 4 Teams, die erst gemeldet und dann abgesagt haben, selbst bestraft und auf
dieses tolle Wochenende freiwillig verzichtet. Die 10 Teams, die dem veranstaltenden Verein die
Treue gehalten, deren Vorbereitung, Gastfreundschaft und ehrenamtliche Arbeit „WERT
GESCHÄTZT“ haben und teilweise eine lange Anreise hatten, wurden mit einem wunderschönen
Wochenende belohnt.
Im Elbtunnel nicht zu wenden, war eine gute Idee.
Von Knut Westergaard