Baltic Race Hohwacht

Ostsee Feeling pur

Baltic Race Hohwacht 2023 – das war wieder einmal Festival-Feeling pur. Aber fangen wir mal von vorne an: Für uns Westlichter begann die Anreise schon am Donnerstag Nachmittag. Gegen Mitternacht kamen wir auf der noch leeren Campingwiese an. Am nächsten Morgen haben wir dann schnell die Boote aufgebaut und sind bei herrlichem Doppeltrapezwind schon früh aufs Wasser gegangen, um mal ein wenig durch die Ostsee zu pflügen. Als wir vom Wasser kamen, hatte sich die Wiese schon reichlich gefüllt. Freitag war demnach der Hauptanreisetag für die 37 Hobie 16 und elf Hobie 14. Die üblichen Wohnmobil-Burgen wurden gebaut, es wurde gegrillt und geschnackt. Nur die Jugend ließ es sich wieder einmal nicht nehmen, direkt am ersten Abend bis spät in die Nacht durchs Hohwachter Clubhaus zu rudern.

Am Samstag stand um 11:00 Uhr die Steuermannsbesprechung an. Wettfahrtleiter Lars Ginap und sein Team, die, soviel schon mal vorab, das gesamte Wochenende einen super Job gemacht haben, stellten sich und ihre Pläne für die drei Wettfahrttage vor. Freundlicherweise stellte Gunter Fricke seine nagelneue Bavaria-Motoryacht als Startschiff zur Verfügung. Dementsprechend kam auch die Bitte von der Wettfahrtleitung, beim Start doch ein wenig Rücksicht – zumindest aufs Startschiff – zu nehmen. Eine weitere Anmerkung, bitte auch keine Gegenstände wie z.B. Wasserflaschen aufs Startschiff zu werfen, wurde amüsiert aufgenommen. Das sei wohl alles schon vorgekommen. Daher hier ein Tipp an alle Gewichts-Optimierer: vor dem nächsten Start einfach mal die komplette unnötige Ausrüstung (Wasserflasche, Trapez oder Vorschoter) aufs Startschiff feuern, dann steht dem nächsten Regattasieg nichts mehr im Weg!

Nach der Steuermannsbesprechung ging es dann schnell aufs Wasser, um den ersten Lauf bei recht wenig Wind zu segeln. Auf dem Plan stand Kurs Nr. 3 aus der Segelanweisung, also Startkreuz, ein Flieger zur Ablauftonne, der Downwind zum Gate bzw. zur Leetone (die hinten am Startschiff angebundene Tonne sorgte bei einigen Seglern im ersten Lauf für Verwirrung), die zweite Kreuz und der Downwind ins Ziel. Der erste Start erfolgte unter Flagge P, die Motivation der Segler war allerdings entsprechend hoch und so gab es einen allgemeinen Rückruf. Der Neustart – wieder unter Flagge P – ging erstaunlicherweise durch.

An der Spitze tummelten sich die üblichen Verdächtigen, und so konnten Detlef und Karen den ersten Lauf für sich entscheiden. An diesem Tag blieb es auch bei nur einem Lauf, weil der Wind immer weiter abnahm. So konnte Wettfahrtleiter Lars die Teams pünktlich zu Beginn des Bundesliga-Saisonfinales an Land schicken. Einige nutzten die Zeit bis zum geplanten Grillabend tatsächlich dazu, Dortmund dabei zuzusehen, wie sie (wieder einmal) die Meisterschaft verspielten…

Abends stellten Nina und Jens unter Aufsicht von Krischan ihre Grillkünste unter Beweis. Jens hielt sein Versprechen, dass solange gegrillt wird, bis jeder satt ist, selbstverständlich ein! Und so endete auch schon der erste Tag vom Baltic Race, einige bereiteten sich mit Leistungsschlaf auf den nächsten Wettfahrttag vor, andere machten bis spät in die Nacht das Clubhaus unsicher.

Am Sonntag war der erste Start für 11:00 angesetzt, doch mangels Wind wurde der Start um etwa eine Stunde verschoben. Nach kurzer Wartezeit auf dem Wasser wurden drei Läufe bei mäßigem Wind gesegelt. Der erste allgemeine Rückruf unter Flagge P veranlasste Wettfahrtleiter Lars dazu, seine schwarze Flagge rauszuholen, die er bis zum Ende der Regatta auch nicht mehr weggepackt hat.

Nach dem dritten Lauf beschloss die Mehrheit der Segler durch kollektives an-Land-segeln das Ende des zweiten Wettfahrttages. Nach diesem Tag lagen Lauritz und seine Frau Maike auf dem ersten Platz. An Land wurden wir mit Kuchen und Brötchen verwöhnt, dank der engagierten Helfer des Hohwachter Yachtclubs. Vielen Dank an dieser Stelle!

Der dritte und letzte Wettfahrttag startete am Montag um 11:00 Uhr. Der Wind hatte im Vergleich zu den vorherigen Tagen zugenommen und so konnte zum ersten Mal Doppeltrapez gesegelt werden. Am Montag hatte dann auch der letzte begriffen, dass die linke Seite unter Land bevorteilt war, weshalb ein guter Start am Pin End fast zwangsläufig zum Erfolg führte. So konnten Lauritz und Maike die ersten beiden der drei am Montag durchgeführten Wettfahrten für sich entscheiden. Trotzdem wurde es im letzten Lauf noch einmal extrem spannend. Mit insgesamt sieben durchgeführten Wettfahrten also sportlich eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der wie immer hart gekämpft, aber auch sehr fair gesegelt wurde – das war in der Vergangenheit auch mal anders…

Am Ende konnten sich Lauritz und Maike gegen Detlef und Karen durchsetzen, die punktgleich (!) auf Platz zwei landeten. Den dritten Platz belegten Schubi und Anke, nur zwei Punkte dahinter. Bestes Jugendteam wurden Ben und Paula mit Platz neun in der Gesamtwertung.

Bei den 14ern siegte wieder einmal Altmeister Fritz Weller, der sich in Zukunft als Commodore Mitte um die Hobie Arbeit rund um seinen Dümmer kümmern wird. Platz zwei belegte die amtierende Hobie 14 Europameisterin Tanja Rindt, nur einen Punkt hinter Fritz. Den dritten Platz holte sich Erik Schwettscher.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an die makellose Organisation vom Hohwachter Yachtclub und allen Beteiligten. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn es wieder einmal heißt: Festival-Feeling in Hohwacht!

Christine & Maurice

Vielleicht interessiert dich auch…